Das Recht auf eine gesunde Umwelt
Einladung zur Ausstellungseröffnung am 12. September um 18 Uhr im Bildungszentrum
Kinder brauchen sauberes Trinkwasser, gesunde Lebensmittel, gute Luft und Perspektiven für ein Leben in Würde. Deshalb engagiert sich terre des hommes für eine gesunde Umwelt: mit Projektarbeit für Kinder und Lobby gegenüber Politik und Wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene.
Naturzerstörung und die Klimakrise vernichten heute Gesundheit und Leben von Millionen Kindern: Jedes Jahr sterben 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren durch Umweltschäden: an Durchfall durch verseuchtes Wasser, an Atemwegsinfekten aufgrund von Smog und an Giftstoffen, die Böden, Luft und Wasser verseuchen. Kinder sind stärker gefährdet als Erwachsene, denn sie nehmen mehr Giftstoffe auf und ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift. In allen Ländern der Welt kommen Neugeborene bereits mit mehreren Giftstoffen im Körper zu Welt.
Arme und benachteiligte Kinder weltweit sind der Umweltzerstörung und den Folgen der Klimakrise deutlich stärker ausgesetzt: Sie leben etwa neben Industrieanlagen, an viel befahrenen Straßen oder neben Müllhalden. Arbeitende Kinder kommen mit Pestiziden, zum Beispiel auf Baumwollfeldern in Berührung oder vergiften sich beim Recyceln von Autobatterien mit Blei. Zur Belastung von Kindern mit Giftstoffen hat terre des hommes gemeinsam mit Baskut Tuncak, dem ehemaligen UN-Sonderberichterstatter zu Menschenrechten und Giftstoffen, die Studie »Die stille Pandemie – Umweltgifte schädigen Kinder« herausgegeben.
Auch die Klimakrise trifft bereits heute Kinder in vielen Regionen: Dürren und Wetterextreme, wie Stürme oder Starkregen, nehmen zu und zerstören ganze Landstriche und damit die Lebensgrundlage von Familien.
Die Chancen der heutigen Kinder auf eine gute Zukunft nehmen durch die Zerstörung der Natur und des Klimas rapide ab. Die weltweiten Proteste der Fridays for Future Bewegung haben Kinder und Jugendliche weltweit als politische Akteure sichtbar gemacht. Dennoch haben Kinder nur selten die Möglichkeit, ihre Anliegen und Forderungen öffentlich vorzustellen oder mit Politiker:innen zu diskutieren: Die Hauptbetroffenen der Umwelt- und Klimakrise werden kaum gehört.
In terre des hommes-Projekten lernen arme und benachteiligte Kinder die Natur kennen und engagieren sich aktiv: Sie pflanzen Bäume, räumen den Müll von Schulhöfen und Straßen, motivieren ihre Familien und Nachbarschaften, kein Plastik zu nutzen oder informieren über die sozialen Medien darüber, was jeder Mensch für den Schutz der Umwelt tun kann. terre des hommes unterstützt Gemeinden dabei, nachhaltig zu wirtschaften und die Folgen von Raubbau und Klimakatastrophe zu mildern. Dabei sorgt terre des hommes dafür, dass Kinder und Jugendliche informiert werden und mitreden und -gestalten können.
Damit Politik und Wirtschaft verantwortlich handeln, setzt sich terre des hommes dafür ein, dass die Kinderrechte zum wichtigen Maßstab für politische und wirtschaftliche Entscheidungen werden. Wir fordern, dass die Vereinten Nationen das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt verankern. Der Referent, Herbert Kalter, ist Mitglied der Kinderschutzorganisation und erläutert zur Einführung die Aufgaben und Projekte von terre des hommes. (Bild: Nicolaus Schmidt)